In der Zeit vom 04.09.2024 bis 08.09.2024 waren 13 finnische Gäste aus der Partnerstadt Paimio auf Einladung der FinnFriends nach Odenthal gekommen, um sich mit hiesigen Gewerbetreibenden auszutauschen bzw. verschiedene Wirtschaftszweige kennenzulernen. Bei den Besuchern handelte es sich um Vertreter der Bereiche Krebsforschung, Physiotherapie, Abfallkreislauf, Ernährung, Gebäudeplanung und -bau, Fahrzeugbau und -reparatur .
Für das Projekt, das schon seit geraumer Zeit auf der Agenda der FinnFriends stand, hatten die FinnFriends ein umfangreiches Programm zusammengestellt.
Am 04.09.2024 gab es nach Abholung der finnischen Gäste vom Flughafen Düsseldorf ein erstes herzliches „Hallo“ bei einem gemütlichen Frühstück, um danach in den Unterkünften einzuchecken. Nachmittags führte Markus Wißkirchen die finnischen Gäste durch das historische Altenberg und begeisterte mit geschichtlichen Details. Höhepunkt war die Besichtigung des Altenberger Doms, verbunden mit einem Auszug aus den Orgelkünsten von Domorganist Rolf Müller.
Zum Abschluss des ersten Tages begrüßte Bürgermeister Robert Lennerts die finnischen Gäste, bevor es dann mit weiteren Gästen der zu besuchenden Unternehmen und Institutionen in der Grillhütte Hüttchen zu einem ersten Kennenlernen mit interessanten Gesprächen kam.
Der Morgen des 05.09.2024 startete mit einer Besichtigung des Metabolon in Lindlar. Die fachkundige Führung durch das Kompetenzzentrum für Stoffumwandlung und standortbezogene Umwelttechnologie und -techniken begeisterte alle Teilnehmer. Nach einem kurzen Imbiss erfolgte ein Besuch der Fa. MSM Mobilsägewerk in Lindlar-Linde.
Der Firmeninhaber David Müller informierte die interessierten finnischen Gäste umfassend über seine Tätigkeit und die zum Einsatz kommenden Maschinen.
Bei dem anschließenden Besuch der Fa. Nordhaus in Kürten, die Fertighäuser in Skelettbauweise mit Holz herstellt, waren einige der finnischen Gäste in ihrem Element, da die Herstellung von Wohnhäusern in Finnland überwiegend in Holzbauweise erfolgt; demzufolge fand ein reger Informationsaustausch statt. Für die finnischen Gäste endete der Abend mit einem, für sie bis dahin noch nicht bekannten kulinarischen Highlight bei „Hähnchen Ewald“ in Kürten.
Am 06.09.2024 startete das Programm für unsere finnischen Gäste mit einem Besuch der Fa. Weyer GmbH in Kürten. Der Geschäftsführer Jörg Weyer führte die Teilnehmer durch das Unternehmen und erläuterte die Firmenstrukturen, die im Wesentlichen die Produktion von Geräten für das Warmhalten von Patienten umfassen. Im Technologiepark in Bergisch Gladbach-Moitzfeld erfuhren die finnischen Besucher von Slawomir Swaczyna, Vertreter der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH, auf welche Weise die Gesellschaft Unternehmen im Rheinisch-Bergischen Kreis unterstützt.
Gestärkt mit einem kleinen Imbiss führte uns Herr Swaczyna dann auf das ehemalige Zanders-Gelände im Herzen Bergisch Gladbachs. Der Stadtplaner Milan Prinz erläuterte hier die Geschichte des Geländes und gab einen kurzen Einblick in die angedachte städtebauliche Entwicklung, wovon die Teilnehmer einen nachhaltigen Eindruck mitnahmen. Sehr fasziniert zeigten sich unsere finnischen Gäste von dem anschließenden Besuch der Praxis für Physiotherapie und Osteopathie „Corpus Sanum“ in Kürten-Bechen. Die Inhaberin, Stephanie Beckers-Schwarz, gab zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen interessante Informationen über die Behandlungsbereiche und das Gesundheitswesen.
Ein anstrengender, aber auch sehr interessanter Tag klang dann bei einem gemütlichen Abendessen im Wirtshaus Herzogenhof in Odenthal aus.
Früher aufstehen, hieß es am 07.09.2024; denn um 9.00 Uhr erwartete uns Armin Bohn von der Fa. Bohn Massivhaus in seinem Büro in Odenthal-Voiswinkel. Nach einer kurzen Erläuterung der Firmenstruktur, wurde es sehr leise im Büro und Erstaunen machte sich breit, nachdem Herr Bohn die durchschnittlichen Kosten für die Erschließung eines Wohngrundstückes und den bezugsfertigen Bau eines Wohnhauses in Odenthal von aktuell ca.850.000 – 900.000 € dargelegt hatte. In Paimio kostet ein vergleichsweises Objekt max. 350.000 €.
Interessante Diskussionen schlossen sich an, bevor es dann weiterging in Richtung Wermelskirchen. Dort stand die Besichtigung der Metallbearbeitungsfirma Klaus Stöcker an. Im laufenden Betrieb führten uns Herr Stöcker und ein Mitarbeiter an Fräs- und Schleifmaschinen mit unterschiedlichen Techniken zur Metallbearbeitung. Mit Bewunderung konnten wir abschließend die Bereiche des 3D-Druckes für Kunststoff und Metall erleben.
Nach der Mittagspause fand dann eine Führung in der BayArena in Leverkusen statt. Zur Überraschung der finnischen Gäste erhielt jeder im Anschluss von den FinnFriends eine Autogrammkarte ihres finnischen Idols, dem finnischen Nationaltorhüter, Lukas Hradecky.
Von dort ging es zur Überraschung der finnischen Besucher mit dem „Partybus“ nach Köln. Sightseeing, shopping, kölsches Essen, Kölsch und vieles mehr waren eine gute Grundlage für die Rückfahrt mit dem „Partybus“, der seinem Namen alle Ehre machte.
08.09.2024, der letzte Tag. Ein wenig Wehmut machte sich bereits morgens bei der Abholung unserer finnischen Gäste von deren Unterkünften breit. Vor dem Rückflug ging es zunächst zur Großen Dhünntalsperre. Dort erläuterte uns Herr Beste vom Wupperverband die Funktion der Talsperre für die Trinkwasserversorgung, den Hochwasserschutz sowie der Energiegewinnung und führte uns im Anschluss durch die Ausstellung „Bergische WasserkompetenzRegion : aqualon e.V“.
Nach dem Mittagsessen im Wirtshaus Herzogenhof trafen sich die Vertreter der finnischen Gewerbedelegation, die FinnFriends und Bürgermeister Robert Lennerts zu einem Abschlussgespräch im Bürgerhaus.
Bürgermeister Lennerts bedankte sich bei den finnischen Gästen und den FinnFriends für dieses innovative Projekt im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Paimio und Odenthal. Im Rahmen des sich anschließenden Erfahrungsaustausches erklärten die finnischen Gäste übereinstimmend, dass sie viele interessante Einblicke in verschiedene Gewerbebereiche und Institutionen erhalten hätten. Darüber hinaus bedankten sie sich für die überaus herzliche Gastfreundschaft und sprachen sich klar für eine Fortführung dieses Projektes zum Erfahrungsaustausch zwischen finnischen und deutschen Gewerbetreibenden aus der Region der jeweiligen Partnerstädte aus. Der Fortbestand der Städtepartnerschaft zwischen Paimio und Odenthal solle, unabhängig evtl. politischer Veränderungen, weiter gesichert werden. Das Abschlussgespräch wurde mit diesen Statements beendet.
Nach herzlicher Verabschiedung der finnischen Gäste wurden diese von Vertretern der FinnFriends zum Flughafen Düsseldorf gebracht.
Die offen und ehrlich ausgesprochene Verabschiedungsformulierung von Jani Penttilä (Wirtschaftsförderung Stadt Paimio) „das war nicht das letzte Mal“ spiegelt den Erfolg dieses Pilotprojekts der FinnFriends und bildet eine solide Grundlage für dessen Fortführung.
Unser Dank gilt all denjenigen, die dieses Projekt unterstützt haben!